Vonovia-Hauptversammlung: PROTEST GEGEN DIVIDENDE UND WOHNKOSTENEXPLOSION

Am 8. Mai führt die Vonovia ihre diesjährige Jahreshauptversammlung online durch. Trotz eines Bilanzverlustes in Höhe von über 1,5 Mrd. Euro, einer beispiellosen Abwertung des Immobilienbestandes um 2,4 Mrd. Euro und der Notwendigkeit, jedes Jahr mehrere Milliarden Euro Anleihen neu zu finanzieren, schlägt der Vorstand den AktionärInnen eine Anhebung der Dividende auf 733 Millionen Euro vor. Kritische AktionärInnen und organisierte MieterInnen protestieren gegen diese Absicht.

Denn allein die Dividende belastet die Mieteinnahmen mit 22 Prozent. In Gegenanträgen fordern sie bei der Hauptversammlung, dass das Geld für die Verbesserung des Wohnungsbestandes, geringere Mietensteigerungen und faire Betriebskosten eingesetzt wird.

Weniger denn je trägt der größte europäische Vermieter zur Lösung der Wohnungs- und der Klimakrise bei. Vonovia ist vielmehr Teil des Problems! Wegen ihrer Finanzprobleme hat die Vonovia den Neubau für den eigenen Bestand eingestellt. Trotz endlos steigender Mieten wurden Ausgaben für die die Instandhaltung um 16 Prozent gesenkt, die Investitionen in Modernisierungen um 44 Prozent. In Hamburg-Steilshoop wurden dringend erforderliche Modernisierungsprojekte abgebrochen, in Witten-Heven fielen in Vorzeige-Häusern mit öffentlich geförderten Fassadenerneuerungen immer wieder Heizungen und Aufzüge aus.

Beim Schutz der MieterInnen vor den Preisschwankungen während der Gaskrise hat der Konzern völlig versagt. In etlichen Wohngebieten wurden extrem gestiegene Wärmepreise, die zu Nachforderungen von mehreren tausend Euro führten, ohne ausreichende Prüfung an die MieterInnen weitergereicht. In mehreren Fällen hat die Vonovia inzwischen grundlegend fehlerhafte Heizkostenabrechnungen zugegeben, beharrt aber auf Nachforderungen. Zum Teil sind die Wärme- und Gasversorger Tochterunternehmen der Vonovia. Der Vermieter verdient also mit! Mietergemeinschaften aus mehreren Städten haben sich zusammengeschlossen, boykottieren die Zahlungsaufforderungen der Vonovia und fordern auch bei der Hauptversammlung: „Nehmen Sie die Horrorabrechnungen zurück!“